Wasserfarbenmalerei = Aquarell?
Walter Koschatzky schrieb 1977 zu den Aquarellen von Gottfried Salzmann:
„Das Malen mit Wasserfarben durchzieht die Generationen. Nicht etwa so, daß es ohne Unterbrechung zu allen Zeiten in gleicher Art da wäre und gebraucht wird, sondern vielmehr so, daß es nur immer von Zeit zu Zeit auftaucht, meisterliche und in seiner Art ganz besondere Werke hervorbringt und dann wieder hinter anderen, vielleicht kraftvolleren oder abstrakteren Techniken zurücktritt………Aber das Aquarell ist nicht ein Malen in Wasserfarben schlechthin, sondern ein Malen ganz eigener Art, das die vielleicht eigentümlichste Möglichkeit sich farblich mitzuteilen besitzt. malen mit Wasserfarben beinhaltet viele Möglichkeiten, das Aquarell ist eine davon, andere sind Gouache und Tempera (ich denke heute kann man das Acryl dazuzählen). Wasserfaben sind naturgemäß seit undenklichen Zeiten verwendet worden. Sie sind auch das naheliegenste Mittel; zu ihrer Herstellung genügt zu Staub zerriebener Farbstoff, der mit Wasser gelöst und entweder mit Gummiarabicum, Tragant oder Dextrin gebunden wird. Substanzen wie Honig, weißer Kreide oder Glyzerin werden beigefügt um ein Austrocknen bei längerem lagern zu verhindern. Diese Farblösung; eigentlich Aufschwemmung oder Dispersion; (heute kommt sicher noch die Kunstsoffdispersion-Acryl-dazu), kann ganz verschieden sein; dicht, und deckend oder leicht und transparent.
Bei ersterer spricht man von pastoser oder Deckfarbenmalerei, also Gouache oder Tempera (auf heute erweitert, sicher auch Acryl) und nur bei der zweiten von Aquarell. Die technischen Begriffe könnten uns aber ziemlich gleichgültig sein, wenn sich die Sache allein auf eine verbale Definition beschränken würde, aber in dem Unterschied von Decken und Lasieren trennen sich Welten….. Das transparente Malen mit Farben , die sich nicht zudecken, sondern zum durchscheinenden Aufleuchten bringen, hat ganz andere Weltbegriffe, weit sensiblere und alle Wirklichkeit entsteht von den Augen her in einem inneren Bild…… Nicht jeder Zeit ist das gelegen und so taucht die Aquarellmalerei- die echte nämlich, die alle kaum vorstellbaren Möglichkeiten dieser Maltechnik nützt und durch diese erst zu einem der schönsten, phantasievollsten Mittel menschlicher Ausdrucksfähigkeit wird- nur immer wieder einmal da und dort auf. Wenige Künstler sind daher echte Aquarellisten. Gottfried Salzmann ist einer.“( Zitat Ende)
Ich finde es eine sehr gelungene Beschreibung!
Und hier noch ein Aquarell welches ich beim Berlinkurs von mir begonnen wurde und jetzt entstanden ist:-):
Eine wirklich gelungene Beschreibung. Und von deinen Bildern mit den durchscheinenden Lasuren bin ich immer wieder begeistert. Lg Gabi
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vielen dank Gabi!
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