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Verdammt noch mal………….

Viele wissen , ich gebe sehr gerne Kurse und Workshops und ich finde es sehr richtig, zauberhaft und erstrebenswert, dass viele Menschen sich Kreativ betätigen.

Aber heute habe ich mal wieder so ein kleines Heftchen in die Hand bekommen und  da gibt es so Workshops mit dem Titel „Jeder ist ein Künster“

Verdammt noch mal, nein jeder kann kreativ sein und jeder darf auch malen, aber deswegen ist er noch lange kein Künstler. Es ist nicht damit getan beliebeig viele Farbflächen nebeneinander zu setzten und diese dann auch noch beliebig. Man stelle sich einen Musiker vor der nicht weiß was er da spielt. Sicher muss man keien Noten kennen um ein guter Musiker zu sein, dafür gibt es viele Beispiele, aber die Leute haben dann eine wahnsinnige Begabung, ein aussergewöhnliches Gehör usw.

Ich versuche immer zu vermitteln, dass es auf das Gesamte ankommt. Eine ständige Auseinandersetzung wichtig ist. Das seriell ein Zeichen von Qualität sein kann und nicht nur das eine Bild alles ausmacht.

Das Künstler zu sein Arbeit bedeutet (auch kein Musiker geht auf die Bühne, wenn er die Stücke nicht kann und jeder weiß wie lange man da üben muss)

Wenn jeder ein Künstler ist wird die Kunst beliebig, egal ob in der bildenden Kunst oder in anderen Kunstrichtungen. Man muss nicht die Leute mit dem Spruch „Jeder ist ein Künstler“ in die Workshops  locken, sondern eher mit dem Gegenteil. Die Kursteilnehmer sollen feststellen, dass es Arbeit ist, Auseinandersetzung, Fleiß und auch Disziplin die vieles ausmacht. Das allein ist nichts besonderes, das machen alle anderen in ihrer Arbeit auch, aber gepaart mit Talent , Demut und Kritikfähigkeit kann man da schon besonderes schaffen. Wohlgemerkt, der Künstler selbst ist noch nichts besonderes, sondern das was er schafft kann was besonderes werden und somit auch zur Kunst.

Wir sollten aufpassen damit, dass wir den Leuten sagen „Jeder ist ein Künstler“ weil dann gibt es kein zurückziehen in eine Komfortzone mehr, weil dann stehen sie in der Öffentlichkeit als Künstler und werden genauso bewertet, eingeordnet, betrachtet und an den Maßstäben gemessen derjenigen, die sich ständig mit der Malerei oder der Musik auseinandersetzen. Aber das wollen ja viele garnicht, sondern sie möchten Kreativ sein und Freude haben und dabei können wir als Kursleiter mit all unserem Wissen unserer eigenen Freude am Schaffen, die Teilnehmer motivieren. Ob sie dann Künstler werden wollen  entscheiden sie (die Teilnehmer) alleine.

Ein Bild habe ich auch noch:

Leipzig; Gewandhaus (Augustusplatz)-Aquarell/Watercolor 56/76 cm-Andreas Mattern-2014

Leipzig; Gewandhaus (Augustusplatz)-Aquarell/Watercolor 56/76 cm-Andreas Mattern-2014

 

Und hier geht es zum Aquarellmeeting 2014

 

1 Antwort »

  1. Dem kann ich nur vollstens beipflichten! Da gibt es nichts dazu zu sagen. Ist auch meine Erfahrung in den Kursen. Es sind die wenigsten die wirklich und ernshaft an ihrer Kreativität arbeiten um weiter zu kommen.

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  2. Hat dies auf Kunstblog ARTelier 13 rebloggt und kommentierte:
    Das ist so wahr, dem gib es nichts hinzuzufügen. Danke Andreas Mattern, daß Du aussprichst, was andere nicht wagen, aus Angst, dann weniger Workshopteilnehmer zu generieren.

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  3. „Jeder ist ein Künstler“ – Beuys
    „Alles ist Kunst“ – Duchamp
    „Alles ist schön“ – Warhol
    waren die provokantesten Sätze der Kunstgeschichte, die leider komplett falsch interpretiert und meist ohne den intendierten Kontext zitiert werden. Sie zeugen meist nur von der Unkenntnis dessen, der sie ausspricht.
    Gebe Dir vollkommen Recht, Andreas.
    Dir weiterhin viel Erfolg,
    Gruß, Martin

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  4. Vielleicht seht Ihr die Aussage viel zu eng, jeder ist Künstler….auf irgend einem Gebiet…. Irgend etwas kann jeder gut. Und wenn es nur ist, zu überleben….

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  5. Gut, dann mal provokant gefragt:
    was ist dann ein Künstler?
    Ab wann ist man ein Künstler?
    Ich habe manchmal den Eindruck, dass da oft nur die Angst dahintersteckt, sich die eigene Konkurrenz „heranzuzüchten“ 😉
    und die Überheblichkeit des einen oder anderen Künstlers, der von oben herab auf das „Workshop-Fussvolk“ schaut, steht manchem nicht gut.

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  6. Wahre Kunst muss nicht gefallen, ist also nie Geschmackssache. Es gibt durchaus objektive Kriterien Kunst zu beurteilen, und damit den Künstler hinter einem Kunstwerk zu sehen.

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  7. Ich male (auch). Ich bin eine sog. „Hausfrauenmalerin“. Wenn ich meine Bilder im Bekanntenkreis zeige, heißt es, du bist eine „Künstlerin“. Dem muss ich regelmäßig widersprechen, denn um meine Bilder zu malen benötige ich Fotos als Vorlage. Und deshalb betrachte ich mich eher als „Handwerker“. Für mich ist ein Künstler, der eigene, selbst kreierte Werke schafft. Und das kann ich leider noch nicht!

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  8. Kunstgeschichtlich betrachtet haben doch eigentlich immer zukünftige Generationen entschieden, was Kunst ist – oder als solche empfunden wird. Das zeitgenössische Geschehen ist sehr von Trends bestimmt und Maler, die z.B. im Barock gefeierte Stars waren, kennt heute keiner mehr. Zeitgenössischen Künstlern, die auf der Dokumenta etc. gefeiert werden, kann das genauso passieren. Ein Künstler ist der, der sein Leben, sein Denken, Fühlen und seine ganze Arbeit dem Erschaffen von Kunstwerken widmet. So seh ich das. So betrachtet sind die allerwenigsten Menschen tatsächlich Künstler.

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Andreas Mattern

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