oder die Überbewertung der Technik:
Es geht darum das Gegebene (oder Gesehene) neu zu arrangieren, neu zu komponieren, neu zu interpretieren.
Auch darum, dass vielleicht eigene Unvermögen in Qualität umzusetzen oder zur Qualität zu machen, mit der eigenen Idee.
Es kann nicht darum gehen, ständig zu versuchen das Gesehene“ so gut wie möglich abzumalen“. So entsteht nichts neues, nichts anderes und schon gar nichts (wenn man das Glück hat), außergewöhnliches. Neue Interpretationen von vorhandenem sind der Schlüssel. Es geht darum den Stoff (gesehenes, vorgegebenes) mit unserem eigenen Inhalt zu füllen, erst dann wird und ist der Stoff nicht mehr wichtig.
Ich sage z.B. „Lebendig ist wichtiger als richtig“ oder „wenn alles falsch ist, ist es automatisch wieder richtig“. Nur man muß auch lernen, dazu zu stehen, es zulassen können, weil nur dann die Möglichkeit besteht, spannendes, originelles bei seinen Arbeiten zu entdecken und zu schaffen.
Wenn man sich mehr auf das „wie male ich das (ab)?“ konzentriert, als auf das „was mache ich aus dem Motiv“, landet man in der Sackgasse.
Schwer ist es sich aus dem Vergleich zu lösen, weil man hat oft das Ziel sich mit anderen zu messen, und da strebt man halt nach dem übertreffen des anderen. Aber dies ist kein guter Weg. Viel anstrengender ist es, sich zu erkennen, zu hinterfragen und seine eigene Idee (vielleicht auch Ideale) weiter zu verfolgen, auch wenn einem der Wind dann härter in das Gesicht bläst.
Die Komfortzone zu verlassen ist wichtig und zu schauen welche Möglichkeit (auch handwerklich/technisch) man selber hat und dann daraus selber zu schaffen, schaffen und zu schöpfen. Dies dann auch noch diszipliniert und wenn möglich ständig. Nur so kann das eigene wachsen und ausgebaut werden.
Dazu muß man aus der Sache „ich möchte so malen wie der oder die“ oder „ich möchte das auch können“ raus kommen, ist es doch viel wichtiger zu sagen: „ich möchte so malen wie ich“ um das „eigene“ ständig zu verbessern, zu stabilisieren, es ist besser als anderen hinterher zu laufen. Dies ist auch für den Lehrenden wichtg, die Lernenden bei sich abzuholen, bei ihrem Stand und zu helfen, dass Sie ihre eigene Sicht entwickeln.
Denn das einzige Ziel, was ein Lehrer (in diesem Fall Mallehrer) haben sollte ist, dass der Schüler den Lehrer nicht mehr braucht!
Das sich der Lehrer dann nicht als „Maß der Dinge“ sondern höchstens als „ein Maß“ sehen darf, versteht sich von selbst.
Da die gängige Praxis eher darin besteht, wie bekomme ich meine Kurse voll und es weniger um die Malerei selbst geht, macht es die Sache nicht einfacher, weil dabei zuviel Wert auf Attribute wie: „ist der Lehrer/in nett?“, „kann ich das vielleicht auch schnell lernen?“ oder anderes gelegt wird, als vielmehr um die Qualität der Kunst, der Halltung des Künstlers geht macht es zusätzlich schwer. Es schließt sich übrigens nicht aus, dass bei eigener Haltung und Qualität der Lehrer auch nett ist.
Schade ist nur, dass wenn ein Künstler eine (seine) Haltung konsequent vertritt es noch schwerer wird.